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24.05.2013, 11:21 | #1 (permalink) | |
Experte | Der Enten-Thread, 2CV-Erfahrungen.... Sierra schrieb gestern (wenn Dan und ich in Dan's 500-Thread über Enten schrieben): Zitat:
Natürlich sind die Autos nicht zu vergleichen. Das 500 ist ein sehr schönes Design, basiert auf einem berühmten Vorgänger und war das Ente ein wenig hässlich (schöne Hässlichkeit!): doch rufen beide Autos Emotionen an, und nicht nur beim Fahren. Die Ente brachte mich ab 1969 in vielen Ländern, zwar nicht schnell und ich hatte auch manchmal Panne unterwegs, aber man kam weiter als seinem eigenen Land. Bei gutem Wetter das ganze Dach geöffnet, auf der Campingplatz die Rückbank heraus und man hatte seinen Sitz unter freiem Himmel. Ja, die Ente war bestimmt Gefühl und das Auto ist für mich köstliche Nostalgie! Ich hab' nur ein Foto, während ich ab 1969 bis 1977 mehrere Enten hatte. Die Qualität ist schlecht (nicht nur durch Digitalisierung), aber ich bin froh, dass ich noch ein Foto habe! Gibt es mehr 500-Fahrer, die Erfahrungen haben mit das 2CV, lass es hier wissen! Und auch sind Fotos hier natürlich willkommen. (noch einmal Entschuldigungen für sprachliche Fehler, ich hoffe es ist verständlich) Mein 2CV in 1970, mein einziges Bild. @Dan500: Ich hab' leider kein Foto von der Rückseite mit allen Aufklebern
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24.05.2013, 11:40 | #2 (permalink) |
Insider | Leider habe ich keine Fotos mehr :( Aber die beiden Enten meiner Eltern machten sehr viel Freude. Die erste hatte 18 PS und hatte eine weisse Farbe. Die zweite Ente durfte ich dann fahren, sie hatte 21 oder 23 PS und war gelb. Ich mag das Design. Im Sommer war die Ente einfach herrlich. Dach nach hinten geklappt und die Sonne genossen. Die Klappfenster fand ich auch irgendwie eine lustige Idee. Die Revolverschaltung machte viel Freude, mal was ganz anderes. Der Benzinverbrauch war ein Witz im positiven Sinne (hatte ich ja schon in einem anderen Thread beschrieben). Im Winter war die Heizung jedoch völlig überfordert. Ach, ein herrliches Auto an das ich mich gerne zurückerinnere
__________________ 1.3 JTD Multijet 110 cv |
24.05.2013, 19:58 | #4 (permalink) |
Experte Mein Wohnort auf der Karte Registriert seit: 11.11.2009 Ort: Oberhausen
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| Zwei gelbe Charleston-Enten Ich hatte einige VW-Käfer hinter mir, weil man die Dinger billig kaufen konnte, und ich konnte das meiste selbst reparieren. Da gab es auch immer etwas zu tun. Und außerdem hatte man dieses Porsche-Feeling. Nun begann ich endlich, etwas Geld zu verdienen und wollte mir ein neues Auto kaufen, ein richtig fabrikneues. Ich entschloss mich für eine Charleston-Ente. Die hatte Klasse, sah total gut aus und erschien mir ökologisch korrekt, was mir damals etwas wichtig war. Der örtliche Citroën-Händler hatte die richtige da, und drei Tage später konnte ich den 2CV abholen. Das Auto wurde mir mit einem Blumenstrauß übergeben, und ich hatte endgültig die Seiten gewechselt. An ein paar Dinge musste ich mich erst gewöhnen. Wie kriegt man die Scheibe wieder zu? Ach, einfach zuknallen lassen! Die Schaltung hatte ich sofort im Griff, sie funktioniert genial einfach und zudem schnell. Dann kam die nächste Entdeckung: Mit der Ente war ich fast überall schneller als mit dem Vorgänger, einem mit Riechert-Zweivergaser-Anlage auf 50 PS gebrachten 1302. Etwas merkwürdig war die Seitenneigung, aber die gehörte eben dazu. Die ökologische Komponente verlor mehr und mehr an Bedeutung, und die Ente wurde kräftig gescheucht. Das änderte nichts an ihrer äußeren Erscheinung - Sie sah aus wie neu. darum mussten auch bald die schönen Chromscheinwerfer ausgetauscht werden, weil an mehreren Stellen Rost erschien. Das geschah auf Garantie, mit einem dummen Spruch: "Kann eigentlich gar nicht sein, sie sind doch aus Guss." Die weiteste Fahrt ging in den Ferien bis Norwegen, wo sich die Leute nach dem gelben Entchen umdrehten. Dort musste auf den Schotterpisten sogar der Reservereifen benutzt werden. Einige Wochenenden gehörten den freakigen Ententreffen, auf denen es bis zum zweiten Platz bei einer Orientierungsfahrt reichte. Am Tag, als die Ente starb, war sie knapp zwei Jahre alt und wunderschön wie am ersten Tag. Ich war auf einer zweispurigen Fahrbahn zügig unterwegs, natürlich links. Die rechte Spur war deutlich langsamer. Als sie komplett stoppte, schien mir das nicht wichtig. Plötzlich erschien quer vor mir durch die rechte Spur ein Mercedes SL durch die rechte Reihe hindurch. Die Vollbremsung reduzierte zwar die Geschwindigkeit noch gut, aber verhinderte nicht den Einschlag auf das linke Hinterrad des Mercedes. Erstaunlich, wie solche Ereignisse immer in Zeitlupe ablaufen! Ich stieg aus, mir war nichts passiert, und warf einen Blick auf meinen 2CV. Er war mächtig zusammengebrochen und geknautscht - ein Bild des Jammers. Der Citroën-Händler holte das Wrack ab, und nach der Untersuchung stellte sich heraus, was ich schon geahnt hatte: Meine Ente war irreparabel zerstört. Zwar hatte mich der Mercedes-Fahrer nach unserer Begegnung gelobt: "Das haben Sie aber fein hingekriegt!", aber seine Versicherung finanzierte mir eine neue Ente. Der Händler hatte eine scheinbar gleiche im Angebot. Es war nicht die gleiche. Die Lüftungsklappe unter der Windschutzscheibe war nicht dicht zu bekommen. Um die Windschutzscheibe herum waren sofort erste Rostansätze zu erkennen. Aber Spaß hat sie trotzdem gemacht. Mit einem primitiven Rohrgestell konnte die Kofferraumhaube zu einer großen Heckklappe umgebaut werden. So konnte der 2CV für einen Umzug herhalten. Auf der Fahrt nach Dänemark an einem Samstagvormittag gab es wieder eine besondere Erfahrung. Es begann mit Begeisterung, als der 29-PS-Flitzer von Hamburg bis kurz vor Flensburg konstant 130 km/h auf dem Tacho anzeigte. Dann gab es einen Knall, und im Rückspiegel sah ich eine größere weiße Wolke. Das kannte ich aus der Formel 1 im Fernsehen, und es bedeutete nichts Gutes. Ich nahm den Gang heraus und ließ den Wagen auf die Standspur rollen. Was tun? Als ich einen Startversuch unternahm, sprang der Motor problemlos an, nur war ein deutliches Klackern zu vernehmen. In Flensburg hatte keine Werkstatt auf, und so fuhren wir weiter bis zur Nordspitze Jütlands, aber deutlich langsamer. Die Werkstatt in Dänemark meinte, die Reparatur dort wäre zu teuer, und ich sollte einfach mal weiterfahren. Das ging auch problemlos. Nach einem Jahr verkaufte ich dann das rostanfällige Exemplar, natürlich mit repariertem Motor. Damit war meine Epoche mit Viertürern zu zwei Dritteln abgeschlossen. Das letzte Drittel stellte der folgende Escort Turnier dar. Geändert von sierra (24.05.2013 um 20:03 Uhr). |
24.05.2013, 20:14 | #5 (permalink) |
Insider | Sehr schöne Geschichte Sierra, hat Spaß gemacht sie zu lesen. Hast du vielleicht noch mehr zu berichten? @Tom. Du vielleicht auch noch? Ich mag solche Berichte gerne lesen. Passt zwar jetzt nicht zur Ente, aber dieses tolle Fiat 500 Reise-Buch kann ich wärmstens empfehlen. Es heißt "Echt abgefahren - eine Reise nach Peking". Zwei Italiener fahren mit dem kleinen Fiat 500 von Italien nach Peking und erleben abenteuerliches. image.jpg Hier der link: Amazon Ich kann mich bei den beiden Enten meiner Eltern nicht mehr an Rost erinnern. Sierra, deine (bis auf die getunte) hatte ja deutlich mehr PS. Also die 29 PS gab es ja dann wohl gegen Bauzeitende oder?
__________________ 1.3 JTD Multijet 110 cv Geändert von Dan500 (24.05.2013 um 20:20 Uhr). |
24.05.2013, 21:04 | #6 (permalink) | |
Experte Mein Wohnort auf der Karte Registriert seit: 11.11.2009 Ort: Oberhausen
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| Zitat:
Tuning: Tuning hatte mein Käfer, der 1302. Die beiden Vergaser saßen auf den Seiten. Das Einstellen war etwas kompliziert, aber es ging ganz gut. So sah das ungefähr aus: Meine Enten hatten serienmäßige Kraftmotoren der letzten Generation. Krönung des Ententunings war der Einbau des GS-Motors. Aber für solche Sachen hatte ich nie Sinn. | |
24.05.2013, 21:14 | #7 (permalink) |
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| Vor einiger Zeit habe ich diese Ente in Colmar/F gesehen. Das Teil gefiel mir gut. |
24.05.2013, 21:34 | #8 (permalink) |
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| 24h2CV Sieht man dem 2CV nicht sofort an, aber es gibt immer noch eine Menge Motorsport mit ihm. Ein besonderes Highlight ist das 24-Stunden-Rennen in Spa für 2CVs, das im Oktober zum 28. Mal ausgefahren wird. Hier ist noch der offizielle Link zum Rennen, zu anderen Veranstaltungen mit der Ente und vielen Galerien. |
24.05.2013, 21:35 | #9 (permalink) |
Experte | @sierra..... Was für eine wunderbare Geschichte mit schönen Bildern. OK, nicht immer eben glücklich, denn Rückschläge wie Rost, ein zu solides Mercedes, Panne u.s.w., aber die Nostalgie und das genießen tropft von Deiner Geschichte ab (ist dieses deutsch und zu verstehen?), es war wirklich herrlich es zu lesen. Schön, dass Du den vergangenheit mit uns teilen wollte. Ich gehe nochmals suchen ob ich weitere Bilder finden kann, weil diese Geschichte schmeckt nach mehr (Fotos). Auch wir reisten oft im Norden, insbesondere nach Dänemark (Nord-Jütland und Fünen) und Schweden, das Land von Wallander , der Rest, die Stille, der Raum, die Strände, die Wälder und gemütliche Dörfer gefallen uns immer gut. In diesem Sommer gehen wir in Norwegen, da haben wir Freunde mit einem Haus in den Bergen. Unser beide 500's waren schon einmal in Italien, so jetzt mal in die andere Richtung. Wiederum, es ist eine schöne Ente-Geschichte sierra!
__________________ Geändert von Tom500 (24.05.2013 um 22:38 Uhr). Grund: Zusatz. |
25.05.2013, 16:22 | #10 (permalink) | |
Experte | @Dan's Frage: Zitat:
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